
VALENTINA DSORA
Portrait


Worte atmen
Valentina Dsora, geboren 1965 als Regula Valentina Zürcher, wuchs in Basel und Bern in einem lebhaften Pfarr- und Lehrer:innenhaushalt mit drei Geschwistern und zwei Pflegebrüdern auf. Ihre Wurzeln verbinden Berns historische Altstadt und die ländliche Agglomeration mit einer ungarisch-rumänischen Herkunft mütterlicherseits – einer jüdischen Migrationsgeschichte, die lange Zeit im Verborgenen lag und ihre Beziehung zu Sprache und Identität tief geprägt hat.
Ihre Jugend- und Studienjahre verbrachte Valentina Dsora in Basel, Bern, Zürich und Winterthur. An der Universität in Bern studierte sie Germanistik & Religionswissenschaften, bevor sie sich auf ihre musikalischen und künstlerischen Adern konzentrierte. Das Konzertdiplom auf der Flöte, der M.A. in intermedialer Kunst- und Ausdruckstherapie, das Diplom als Mentalcoach und die Ausbildung in Atemtherapie vervollständigen ihr interdisziplinäres Profil. Die Schweizer Lyrikerin und Autorin lebt in Bern und arbeitet in eigener Praxis als Mentalcoach, Atemtherapeutin und freischaffende Flötistin. Als Autorin wählt sie den Namen ihrer Urgroßmutter mütterlicherseits – Dsora.
Sprache und künstlerische Gesten sind für Valentina Dsora seit Anbeginn ihres Schreibens, Musizierens und Inszenierens ein Resonanzraum für innere Heimat und einen aktiven Dialog mit der Aussenwelt. "Worte atmen“ bedeutet für sie, dass Sprache ein existenzieller Prozess ist – so lebensnotwendig wie das Atmen selbst. Ohne Ausdruck, ohne Sprache, ohne Gesten kein Leben, kein Dialog. Schreiben hat für Valentina Dsora in diesem Sinn unter anderem eine gesellschaftspolitische und soziale Komponente, weil jedes Wort ein Akt der Teilhabe ist – eine Mitverantwortung am Leben, an der Welt, am anderen.
"Schreiben ist ein Atemschöpfen." Valentina Dsora